Putenfleisch bei BARF

Putenfleisch bzw. Fleisch vom Truthahn gilt als helles Geflügelfleisch und weist im Vergleich zu dunklem Fleisch wie Rindfleisch einen geringeren Eisengehalt auf. Beim BARFen können verschiedene Muskelfleischteile von der Pute an Hunde verfüttert werden, wie beispielsweise die Brust, der Magen oder das Schenkelfleisch. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Putenfleisch bei der BARF-Ernährung wissen müssen.

Putenfleisch bei BARF

Nährstoffgehalte

Neben Wasser besteht Putenfleisch überwiegend aus Eiweiß und enthält in der Regel nur geringe Mengen an Fett. Hier sind die Nährwertangaben für eine 100-Gramm-Portion Putenbrust mit einem Fettgehalt von 1 %:

  • Energie: 105 kcal
  • Wasser: 75 ml
  • Eiweiß: 22,5 g
  • Kohlenhydrate: 0 g
  • Ballaststoffe: 0 g
  • Fett: 1 g

Eiweiß

Putenfleisch zeichnet sich in der Regel durch einen hohen Eiweißgehalt aus. Bei Putenbrust liegt dieser Anteil bei über 23 %, was es zu einer erstklassigen Proteinquelle macht. Andere Teile wie Putenherz, Putenmägen und Putenschenkelfleisch enthalten etwas weniger Protein mit etwa 15 % Gehalt. Das Protein im Muskelfleisch der Pute, insbesondere in der Brust, ist von herausragender Qualität und enthält alle essenziellen Aminosäuren, die ein Hund benötigt, einschließlich Tryptophan. Durch den geringen Anteil an Bindegewebe eignet sich das Putenmuskelfleisch auch als Proteinquelle bei bestimmten Erkrankungen wie Niereninsuffizienz. Wenn jedoch mageres Fleisch in einer BARF-Ration verwendet wird, sollte Fett ergänzt werden. In unserem kostenlosen BARF-Rechner ist ein Fettrechner integriert, der Ihnen dabei hilft. Die entsprechende Fettmenge muss dann manuell abgezogen werden. Unsere Premium-Versionen bieten Ihnen die Möglichkeit, diese Werte automatisch zu ermitteln.

Fett

Putenfleisch wird als mageres Fleisch betrachtet. Der Fettanteil im Fleisch hat einen Einfluss auf den Proteingehalt sowie den Kaloriengehalt, weshalb Putenfleisch eher kalorienarm ist. Dies kann ein Nachteil für Hundefutter sein, da eine größere Menge an Fleisch verwendet werden muss im Vergleich zu fettigeren Fleischsorten. Je nach Teilstück variiert der Fettgehalt von unter 1 % bis zu 15 %. Dies macht es für BARF weniger geeignet. Es wird empfohlen, für Hunde bevorzugt Teile mit einem Fettgehalt von 15-25 % zu verwenden, wie zum Beispiel durchwachsenes Muskelfleisch. Falls dies nicht möglich ist, kann zusätzliches Fett ergänzt werden. Dabei kann auch Putenfett verwendet werden. Putenfett besteht zu etwa 30 % aus gesättigten und zu 70 % aus ungesättigten Fettsäuren, wobei der Großteil einfach ungesättigte Fettsäuren sind. Putenfett ist eine gute Quelle für Linolsäure, die auch für gebarfte Hunde essentiell ist.

Vitamine und Mineralstoffe

Putenfleisch ist im Vergleich zu anderen Muskelfleischsorten nicht besonders nährstoffreich. Abgesehen vom hohen Proteinanteil liefert es allerdings verhältnismäßig viel:

  • Vitamin B3 (Niacin): Putenfleisch enthält eine gute Menge an Vitamin B3, das eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel und bei der Funktion des Nervensystems spielt.
  • Vitamin B6: Putenfleisch ist eine gute Quelle für Vitamin B6, das an vielen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt ist und eine Rolle bei der Bildung von roten Blutkörperchen, dem Immunsystem und der Regulation des Hormonhaushalts spielt.
  • Selen: Putenfleisch enthält einen hohen Gehalt an Selen, einem essentiellen Spurenelement, das als Antioxidans wirkt und eine Rolle bei der Funktion der Schilddrüse und des Immunsystems spielt.
  • Phosphor: Putenfleisch ist reich an Phosphor, einem Mineralstoff, der für die Knochen- und Zahnbildung, den Energiestoffwechsel und die Funktion von Zellen und Geweben wichtig ist.
  • Zink: Putenfleisch enthält eine gute Menge an Zink, einem Mineralstoff, der für das Wachstum und die Entwicklung, die Wundheilung, das Immunsystem und den Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten von Bedeutung ist.

Natürlich enthält Putenfleisch auch noch viele andere Vitamine und Mineralstoffe.

Andere Fleischbestandteile

Auch Fleisch enthält eine Vielzahl von bioaktiven Stoffen und Antioxidantien, die sich bei ausreichendem Verzehr positiv auf die Gesundheit des Hundes auswirken können. Im Fall von Putenfleisch sind insbesondere folgende Bestandteile erwähnenswert:

  • Taurin: Taurin ist eine B-Aminosäure, die vor allem in tierischen Produkten vorkommt. Während die meisten Hunde Taurin selbst synthetisieren können, gibt es bestimmte Rassen oder Umstände, bei denen die Eigensynthese eingeschränkt sein kann oder eine erhöhte Zufuhr erforderlich ist. Taurin ist wichtig für die Herz- und Muskelfunktion. Insbesondere das Schenkelfleisch von Puten enthält außerdem sehr viel Taurin (bis zu 300 mg pro 100 g, Herz hat z. B. nur 100 mg pro 100 g), was für Hunde mit Herzproblemen oder Katzen relevant ist.

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