Fehler vermeiden bei BARF

BARF ist nicht schwer, BARF ist nicht kompliziert, aber man kann Fehler machen, die letztendlich dem Tier schaden. Die folgenden Punkte sollten Sie bei BARF unbedingt beachten, um Ihr geliebtes Haustier nicht zu gefährden. Achten Sie insbesondere bei der Verwendung des kostenlosen BARF-Rechners darauf, typische Fehler zu verwenden. In den Premium-Versionen werden Sie auf verschiedene Fehlerquellen hingewiesen.

NIE GEKOCHTE KNOCHEN VERFÜTTERN – LEBENSGEFAHR!
Kocht man Knochen, so werden sie spröde und porös. Sie können splittern und lebensgefährlich werden. Knochen stets roh füttern.

NICHT UNVERHÄLTNISMÄSSIG ODER EINSEITIG FÜTTERN – MANGELERNÄHRUNG!
Man sollte bei der Zusammenstellung der Rationen stets das Beutetierprinzip berücksichtigen. Nur bei Einhaltung der Konzeptregeln stellt man beim Barfen eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sicher.
Auch eine abwechslungsreiche Fütterung ist wichtig für eine ausgewogene Ernährung. Man sollte daher am besten Fleisch, Innereien und Knochen von zwei bis drei verschiedenen Tierarten füttern und auch beim Gemüse oder Getreide immer unterschiedliche Sorten verwenden. Das sorgt für Abwechslung und Ausgewogenheit.

NICHT ZU ENERGIEARM FÜTTERN – LEBER- UND NIERENSCHÄDEN!
Jeder Organismus braucht Energie. Diese gewinnt der Hund am effizientesten und natürlichsten aus Fett. Viele Hunde vertragen aber auch Kohlenhydrate z. B. aus Getreide. Eiweiß sollte nicht als Energiequelle dienen, da bei der Verstoffwechselung von Eiweiß vermehrt Abbauprodukte entstehen. Dies ist ein normaler physiologischer Prozess. Muss der Hund jedoch überwiegend Eiweiß als Energiequelle nutzen, entstehen zu viele Eiweißabbauprodukte, die auf Dauer Leber und Nieren belasten..

FLEISCH NIE UNTER LUFTABSCHLUSS ODER BEI ZU WARMEN TEMPERATUREN AUFTAUEN LASSEN – LEBENSGEFAHR!
Das Bakterium Clostridium botulinum kann sich im Fleisch vermehren und ein für Hunde tödliches Gift absondern. Das Bakterium vermehrt sich vor allem unter Luftabschluss.
Idealerweise sollte das Fleisch im Kühlschrank aufgetaut werden, wobei vakuumverpacktes Fleisch von der Folie befreit werden sollte.

KEIN ROHES SCHWEINEFLEISCH FÜTTERN – LEBENSGEFAHR!
Es kann das Aujeszky-Virus enthalten, das eine für Hunde tödliche Krankheit verursacht. Das Virus wird jedoch inaktiviert (ist nicht mehr infektiös), wenn das Schweinefleisch ausreichend lange gekocht wird (Kerntemperatur: 100 °C ca. 1 Min., 80 °C ca. 3 Min.). Es kann dann verfüttert werden.

KEIN / WENIG SCHILDDRÜSENGEWEBE FÜTTERN – SCHÄDIGUNG DER SCHILDDRÜSE!
Gelegentlich findet sich Schilddrüsengewebe am Kehlkopf oder in Mischungen von Kopf- oder Schlundfleisch. Die darin enthaltenen Schilddrüsenhormone können die Funktion der Schilddrüse des Hundes beeinflussen und eine exogene Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxicosis factitia) hervorrufen.

ZUSÄTZE NICHT FALSCH DOSIEREN – ÜBER- ODER UNTERVERSORGUNG!
Es gibt eine ganze Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln für gebarfte Hunde. Nicht alle sind sinnvoll und manche können schnell überdosiert werden.
Vorsicht bei Seealgen! Jod hat einen großen Einfluss auf die Schilddrüse. Hunde vertragen zwar hohe Jodmengen (bis zu 85 μg/kg Körpergewicht und Tag gelten als unbedenklich), aber manche Futtermittel enthalten bereits viel Jod (z. B. Trockenfutter oder manche Zahnpflegeprodukte) und eine Überversorgung kann zu Schilddrüsenproblemen führen. Der kostenlose BARF-Rechner kann die Seealgenmenge nicht berechne. Nutzen Sie den Premium-Versionen um die Seealgen korrekt zu dosieren.

Lebertran z. B. enthält sehr viel Vitamin A und D. Diese beiden Vitamine sind nicht wasserlöslich und können daher überdosiert werden.
Obacht ist auch bei calciumhaltigen Zusätzen wie Muschelkalk oder Eierschalenpulver geboten, denn auch Calcium kann überdosiert werden. Auch Kräutermixe enthalten oft sehr viel Calcium.

Besondere Vorsicht ist bei hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln (z.B. Selentabletten) geboten! Im Zweifelsfall sollte auf unnötige Zusätze verzichtet oder ein zertifizierter Ernährungsberater, Tierheilpraktiker oder Tierarzt zu Rate gezogen werden.

THIAMINASEHALTIGEN, ROHEN FISCH IN GERINGEN MENGEN FÜTTERN – VITAMIN-B-MANGEL!
Thiaminase vernichtet das Vitamin B1 und ist z. B. in Karpfen, Hering, Kabeljau, Flunder, Seelachs, Wels, Wittling, Zander oder Thunfisch enthalten. Bei einseitiger, dauerhafter Fütterung derartiger Fische kann ein Vitamin-B-Mangel entstehen. Thiaminase wird durch Erhitzen zerstört.

WENIG OXALSÄUREHALTIGE ODER PHYTINSÄUREHALTIGE NAHRUNGSMITTEL FÜTTERN – CALCIUMMANGEL!
Oxalsäurehaltige Lebensmittel wie Mangold, Spinat, Grünkohl und Rhabarber sollte man in Maßen füttern, da sie die Aufnahme von Calcium hemmen. Gleiches gilt für phytinsäurehaltige Nahrungsmittel wie Getreide, Pseudogetreide oder Nüsse. Oxalsäure und Phytinsäure hemmen die Absorption von Calcium.

FÜR HUNDE GIFTIGE NAHRUNGSMITTEL MEIDEN – GESUNDHEITS- BZW. LEBENSGEFAHR!
Die folgenden Lebensmittel sollten von Hunden nicht gefressen werden, da sie zum Teil gesundheitliche Probleme verursachen können. Diese reichen von Übelkeit bis zum Tod (gekennzeichnet mit „!“). Auch wenn bei einigen der genannten Lebensmittel die Menge das Gift macht, ist es schwer abzuschätzen, welche Dosis verträglich ist. Folgende Lebensmittel sollten daher vorsichtshalber gemieden werden:
Auberginen, Avocados, Eicheln, Gartenbohnen (roh), Gewürznelken, Holunderbeeren (roh), Hülsenfrüchte (roh), Kaffee, Kakao! / Kartoffeln (roh), Macadamianüsse, Bittermandeln, Muskatnüsse, Bambussprossen (unreif), Obstkerne, Paprika (grün und gelb), Quitten, Tomaten (unreif), Walnüsse (unreif), Weintrauben! / Xylitol (Süßstoff) sowie Humanarzneimittel.

3/7: Fehler bei BARF vermeiden!

Nun kennen Sie die häufigsten Fehler, die bei BARF gemacht werden. Berücksichtigen Sie das bei der Verwendung der BARF-Rechner – zum Wohle Ihres Hundes!

Sicherheitshinweise BARF

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