Zusatzfett berechnen

Jeder unserer BARF-Rechner verfügt über einen integrierten Fettrechner. In den Premium-Versionen wird dieser auch vollautomatisch berücksichtigt. Damit ist es möglich, die benötigte Menge an Zusatzfett zu berechnen. Warum gibt es diese Funktion? In der Regel liefert das Fleisch des Beutetieres ausreichend Fett, um die essenziellen Fettsäuren zu liefern und die Energieversorgung des Hundes bei BARF sicherzustellen.

Bei Wildtieren liegen dabei saisonal bedingt unterschiedliche Fettgehalt vor. Es ist also sinnvoll, hier einen Jahresdurchschnitt zu berücksichtigen. Betrachtet man z. B. den Körperfettgehalt von wilden Hirschen, so beträgt der zwischen 5 und 15 % bezogen auf das Lebendgewicht.Ein angemessener Fettanteil im Muskelfleisch ist wichtig! Bei der Rohfütterung (BARF/Prey Model) ist ein Fettmangel aber leider ein häufiges Problem. Denn eine zu energiearme Fütterung ist für Hunde gesundheitsschädlich. Zwar können sie auch Proteine zur Energieversorgung heranziehen, aber dabei kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung von Ammoniak und Aminen, die den Organismus belasten. Dabei werden Leber und Nieren geschädigt, was sich oft in veränderten Blutwerten niederschlägt. Aus diesem Grund ist es wichtig, ausreichend Fett (oder Kohlenhydrate in Form von Getreide) als Energielieferanten zuzuführen. Man sollte nicht dauerhaft zu mageres Fleisch füttern, sondern beim gesunden Hund immer auf einen Fettanteil von 15‒25 % im Muskelfleischanteil achten (das entspricht ca. 11 % bezogen auf die Gesamtration).

Da jedoch viele, in Tierfachgeschäfte oder Supermärkten erhältliche, Fleischsorten sehr mager sind und somit der angestrebte Fettanteil von 15‒25 % nicht erreicht wird, muss die Ration ggf. um zusätzliches Fett ergänzt werden. Diese Fettmenge ist dann vom mageren Muskelfleisch abzuziehen. Vor allem, wenn der Hund allergiebedingt nur Geflügel-, Kaninchen- oder Pferdefleisch fressen darf, muss man darauf achten, dass ihm genug Energie zugeführt wird, denn diese Fleischsorten sind ganz besonders fettarm. Im kostenlosen BARF-Rechner ist ein Fettrechner integriert. Damit können Sie manuell die Fettmenge anpassen. In den Premium-Versionen wird das Zusatzfett automatisch errechnet .

Vorsicht BARF-Rechner

Vorsicht! Gefahr einer Pankreatitis!

Wichtig ist, insbesondere bei alten Hunden oder kranken Tieren oder Vierbeinern, die bisher Trockenfutter bekommen haben, das Fett vorsichtig einzuschleichen. Starten Sie bei der Umstellung auf BARF daher mit magerem Fleisch und erhöhen Sie dann den Fettanteil schrittweise. Teilen Sie am besten die vom BARF-Rechner / Fettrechner ermittelte Menge durch drei und arbeiten Sie sich dann schrittweise innerhalb von 2 Wochen auf die vollständige Menge hoch.

Welches Fett darf ich einsetzen?

Als Energieträger werden immer tierische Fette verwendet (Ausnahme: Kokosöl). Zu den Fetten zählen z.B. Rinderfett, Lammfett, Ziegenfett, Hühnerfett, Pferdefett, Gänse- und Schweineschmalz (letzteres wird erhitzt und ist daher unbedenklich) oder Butter und Butterschmalz. Frisches, rohes Fett ist verarbeitetem Fett vorzuziehen, da ein Teil der enthaltenen Fettsäuren bei Hitze oxidiert, d.h. schneller ranzig wird. Bindegewebsreiche Schlachtabfälle wie Euter oder Haut enthalten zu wenig Fett und sind daher als Fettquelle ungeeignet.

Öle gehören zwar auch zu den Fetten, sind aber im Sinne dieser Kategorie nicht den Energielieferanten zuzuordnen, da sie primär eine andere Funktion erfüllen. Sie oxidieren außerdem viel zu schnell (siehe Text über Fettsäuren).Eine Ausnahme stellt hier nur Kokosöl dar. Es enthält hauptsächlich gesättigte Fettsäuren, die eben nicht so leicht oxidieren. Außerdem wirkt Kokosöl durchaus wurmwidrig. Man sollte dennoch nicht die Gesamtmenge an Zusatzfett durch Kokosöl ersetzen, denn dies hat einen Fettsäurenmangel zur Folge.

Unverarbeitete Fette sind vorzuziehen, da sie in ihrer natürlichen Form und Struktur vorliegen. Bei der Verarbeitung von Fetten, z.B. beim Raffinieren, werden wichtige Nährstoffe und Antioxidantien entfernt und Oxidationsprozesse beschleunigt. Aus diesem Grund sollte z.B. auch auf Fettpulver verzichtet werden.

Ist ein hoher Fettanteil nicht gesundheitsschädlich?

Nein, für ein gesundes Tier ist Fett eine ideale Energiequelle. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass ein hoher Fettgehalt im Futter die Verdaulichkeit des Futters verbessert, die Kotbeschaffenheit nicht negativ beeinflusst und die Gesundheit aller Hunde erhält. Hunde vertragen sehr viel Fett, bis zu 10 g Fett pro kg Körpermasse. Das bedeutet, dass ein gesunder Labrador bis zu 300 g Fett pro Tag verstoffwechseln kann. Allerdings sollte der Fettanteil in der Ration nicht zu schnell erhöht werden. Vor allem Hunde, die jahrelang an kohlenhydratreiches Futter gewöhnt waren, brauchen etwas Zeit, um sich an einen hohen Fettanteil zu gewöhnen. Wird der Fettanteil zu schnell erhöht, kann es zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung kommen! Es ist daher sinnvoll, den Fettanteil schrittweise anzupassen und langsam zu erhöhen. Hunde mit Lebererkrankungen oder chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung vertragen Fett meist sehr schlecht, deshalb sollten sie zusätzlich Kohlenhydrate (z.B. weich gekochtes Getreide) als Energiequelle erhalten.

Thema 2/7:

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