BARF im Urlaub – geht das?

Wer als Barfer mit seinem Hund verreist, stellt sich die Frage, wie der Vierbeiner denn im Urlaub gefüttert werden könnte. Schließlich ist es meist schwierig, frisches Fleisch mitzuführen und vor allem zu lagern. Das muss aber kein Grund zur Panik sein, denn für den Urlaub gibt es Möglichkeiten, eine gesunde Fütterung umzusetzen.

Fleisch mitnehmen

Je nachdem, ob es Kühlmöglichkeiten in der Unterkunft gibt und wie lang die Anreise ist, besteht die Möglichkeit, das Fleisch für den Hund zum Urlaubsort mitzunehmen. Bei Auslandsreisen muss dabei allerdings die Rechtslage beachtet werden. Denn wer als Barfer mit seinem Hund das europäische Ausland erkunden möchte, kann mit rohem Fleisch an Bord durchaus an die Grenzen der Warenfreiheit gelangen. Es bestehen teilweise Einfuhrbeschränkungen. Diese gelten vor allem bei der Einfuhr von Fleisch aus Nicht-EU-Ländern in die EU. Führt die Reiseroute also über ein Drittland, darf das Fleisch von Reisenden anschließend nicht wieder in die EU eingeführt werden. Ein Beispiel wäre eine Fahrt vom Schwarzen Meer zur Adria: Das Fleisch dürfte auf der Tour nicht von Serbien aus nach Kroatien eingeführt werden. Aus seuchenschutzrechtlichen Gründen können zeitweise sogar innerhalb von EU-Mitgliedsstaaten generelle Einfuhrbeschränkungen bestehen. Die Einfuhr von Fleischprodukten in Drittländer wie etwa der Schweiz kann ebenfalls beschränkt sein. Der Tierhalter sollte sich also im Vorfeld der Reise gut informieren. Informationen stellen die Zollbehörden der jeweiligen Länder zur Verfügung.

Hund barfen im Urlaub

Fleisch vor Ort kaufen

Abgesehen von rechtlichen Einschränkungen bei Auslandsreisen gestaltet sich natürlich die Kühlung des Fleisches über längere Strecken schwierig. Aus diesem Grund sollte das Fleisch bei längerer Reise im Urlaubsort gekauft werden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Abdeckung mit s. g. BARF-Shops mittlerweile sehr gut, sodass auch vor Ort problemlos Fleisch gekauft werden kann, sofern man über Kühlkapazitäten verfügt. Gibt es keinen BARF-Laden vor Ort, können einige Zutaten auch im Lebensmittelhandel beschafft werden. In den Regalen größerer Supermärkte findet man preiswert Hühnermägen, Hühnerleber, Hühnerrücken oder –flügel sowie Gänseschmalz, sodass die Fütterung über eine gewisse Zeit auch damit gestaltet werden kann. Zusätze wie das gewohnte Öl oder Algen können einfach mitgenommen werden. Außerdem ist es möglich, einige Komponenten auch grundsätzlich zu ersetzen:

  • Fleisch / Pansen können durch Vollfleischdosen oder Trockenfleisch ersetzt werden
  • RFK gibt es in jedem Supermarkt in Form von Hühnerflügel etc. oder man setzt ein Knochenmehl ein
  • Gemüse / Obst können in Form von Babygläschen oder Gemüseflocken
  • Sie z. B. Innereien im Urlaubsort nicht beschaffen können, ist das nicht tragisch. Ihr Hund wird in 2 Wochen Urlaub keinen Nährstoffmangel erleiden.

Unser BARF-Rechner kann dabei helfen, eine Ration zu berechnen, die z. B. Knochenmehl statt RFK enthält.

Alternativen nutzen

Mangels Kühl- oder Transportmöglichkeiten kommt es nicht immer in Frage, im Urlaub zu barfen. In dem Fall kann man auf gesunde Alternativen zurückgreifen. Wichtig ist, die Akzeptanz und Verträglichkeit des alternativen Futters im Vorfeld zu testen, sonst geht der Versuch im Urlaubsort möglicherweise nach hinten los.

Feuchtfutter

Statt der üblichen BARF-Ration kann im Urlaub auf Feuchtfutter (z. B. Dosenfutter) zurückgegriffen werden. Hier kommen entweder s. g. Vollfleischdosen in Betracht, die dann vor Ort mit Zusätzen oder frischen Komponenten ergänzt werden können oder ein passendes Alleinfutter. Es gibt auch Mischformen also beispielsweise Dosen, in denen alle tierischen Zutaten enthalten sind und dann nur noch Gemüse und Zusätze ergänzt werden müssen. Es gibt am Markt mittlerweile Varianten, die genau wie eine BARF-Ration zusammengesetzt sind. Ein hochwertiges Dosenfutter wird in der Regel gut vertragen und weist eine hohe Akzeptanz auf. Zudem haben viele Barfer ohnehin eine „Notfall-Dose“ zuhause, die das Tier hin und wieder bekommt, wenn die Fleischlieferung sich verspätet oder man vergessen hat, Fleisch aufzutauen. Achtung, die Futtermenge, die bei Dosenfutter benötigt wird, ist nicht unbedingt die gleiche wie bei BARF. Je nachdem, wie hoch der Fettgehalt ist, muss vom Feuchtfutter ggf. mehr gegeben werden.

Trockenbarf

Eine weitere Variante für die Ernährung des Vierbeiners im Urlaub ist Trockenbarf. Dabei handelt es sich im Grunde um eine getrocknete BARF-Ration. Diese Variante wird daher auch als BALF bezeichnet, wobei das L für luftgetrocknet steht. Der Vorteil im Vergleich zu normalem Trockenfutter ist, dass die Zusammensetzung der einer BARF-Ration entspricht. Es handelt sich also nicht um ein getreidebasiertes Trockenfutter mit den typischen synthetischen Zusatzstoffen, die Barfer gerne meiden möchten. Außerdem werden auch individualisierte Zusammenstellungen z. B. für Allergiker angeboten. Trockenbarf eignet sich vor allem für Reisen, bei denen leichtes Gepäck erforderlich ist wie z. B. auf Wanderurlauben. Dadurch, dass der Ration das Wasser entzogen wurde, beträgt das Gewicht einen Bruchteil der Ausgangszutaten.