Obst und Gemüse bei BARF

Der BARF-Rechner von BARF-Check kann Rationen mit pflanzlichem Anteil (BARF) berechnen, bei den Premium-Versionen ist es auch möglich, das Obst und Gemüse auf 0 % zu setzen (Prey Model). Diese Funktion ist individuell einstellbar. Warum beinhalten manche Rohfutterkonzepte Obst und Gemüse?

BARF_Wölfe fressen ObstWildlebende Karnivoren fressen hauptsächlich ganze Beutetiere, ergänzen ihre Nahrung aber auch mit anderen Bestandteilen. Wölfe fressen als so genannte fakultative Karnivoren nicht nur Beutetiere, sondern auch Kräuter, Beeren und den Kot von Pflanzenfressern. In einer Studie wurden z.B. im Kot von Wölfen 0,3 % Beeren und 1,9 % Pflanzenmaterial (in Trockenmasse) gefunden und auch das Fressen von Früchten wurde mehrfach beobachtet.

Wölfe nehmen also regelmäßig pflanzliche Bestandteile auf. Dies wirkt sich positiv auf die Darmgesundheit aus, da Obst und Gemüse Faserstoffe liefern. Faserstoffe sind immer pflanzlichen Ursprungs, können also nicht durch Fell oder Federn ersetzt werden. Man unterscheidet zwischen löslichen Faserstoffen wie Pektin, Inulin oder Oligofructose und unlöslichen Faserstoffen wie Cellulose und Lingin. Die löslichen Ballaststoffe werden von den Darmbakterien als „Nahrung“ genutzt und wirken somit präbiotisch. Die unlöslichen Faserstoffe erhöhen den Füllungsdruck im Verdauungstrakt und fördern so die Darmperistaltik und -passage. Daher ist eine Mischung verschiedener Ballaststoffe erforderlich, die in Obst und Gemüse enthalten sind.

Obst und Gemüse liefern auch sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide, Phytosterine oder Flavonoide, die antioxidativ, antikanzerogen und entzündungshemmend wirken können. Außerdem können Enzyme wie Bromelain und Papain enthalten sein, die entzündungshemmend wirken. Weder sekundäre Pflanzenstoffe noch Enzyme kommen in Fell und Federn vor, sondern nur in Pflanzen.

Obst und Gemüse enthalten außerdem natürlich auch Nährstoffe wie z. B. Vitamin K oder Mangan.BARF_Obst und Gemüse

Aus diesem Grund empfiehlt der Futterplan-Rechner in seiner Standardeinstellung einen gewissen pflanzlichen Anteil, nämlich 20 %. Diese Einstellung kann natürlich individuell verändert werden. Man sollte aber berücksichtigen, dass die pflanzliche Nahrung zum Großteil aus Wasser besteht: Füttert man Zucchini oder Apfel, so nimmt das unter 1,5 % Faserstoffe auf, zu 90 % bestehen die Früchte aus Wasser. In Wirklichkeit bedeutet ein pflanzlicher Anteil von 20 % in der Nahrung also hauptsächlich eine erhöhte Zufuhr an Flüssigkeit. Da der Faserstoffanteil in Obst und Gemüse niedrig ist, sollte der Anteil nicht zu gering sein. Führt man zu wenig zu, kann dies langfristig dem Mikrobiom („Darmflora„) schaden und Verdauungsprobleme verursachen.

Wer kein Obst und Gemüse füttern möchte, sollte stattdessen eine Mischung aus 50 % Flohsamenschalen und 50 % Inulinpulver einsetzen. Davon braucht man viel geringere Mengen. Man setzt von der Mischung etwa 0,3 % der Ration ein. Sind für einen Hund also eigentlich 600 g BARF vorgesehen, so ergänzt man ca. 2 g von der Faserstoffmischung und lässt dann 120 g Obst / Gemüse einfach weg.

FAQ

  • Äpfel: Carotinoide
  • Birnen: Carotinoide
  • Aprikosen: Kalium, Carotinoide,
  • Datteln: Magnesium, Kalium, Selen
  • Pfirsiche: Carotinoide
  • Himbeeren: Magnesium, Flavonoide
  • Heidelbeeren: Mangan, Flavonoide
  • Brombeeren: Magnesium, Mangan
  • Preiselbeeren: Flavonoide
  • Johannisbeeren: Flavonoide
  • Stachelbeeren: Flavonoide
  • Melonen: Carotinoide
  • Pflaumen: Flavonoide
  • Nektarinen: Monoterpene
  • Ananas: Bromelain
  • Papayas: Vitamin C, Papain
  • Bananen: Magnesium, Kalium
  • Feigen: Magnesium, Kalium,
  • Granatapfel: Flavonoide
  • Kaki: Carotinoide
  • Erdbeeren: Vitamin C
  • Zwetschgen: Flavonoide
  • Mirabellen: Flavonoide
  • Melonen: Carotinoide
  • Karotten: Kalium, Carotinoide
  • Feldsalat: Vitamin K
  • Fenchel: Carotinoide
  • Zucchini: Vitamin B1, B3, Kalium, Phenolsäuren, Carotinoide, Bitterstoffe
  • Gurken: Vitamine B1, B5, B7, C und K, Carotinoide
  • rote Paprikaschoten: Carotinoide, Flavonoide
  • Spinat: Carotinoide
  • Rucola: Vitamin K
  • Chicorée: Bitterstoffe
  • Kürbis: Carotinoide, Flavonoide
  • Kartoffeln (kochen!)
  • Mangold: Vitamin K
  • Eisbergsalat: Vitamin K
  • Endiviensalat: Vitamin K
  • Kopfsalat: Vitamin K
  • Eichblattsalat: Vitamin K
  • Lollo Rosso: Vitamin K, Bitterstoffe
  • Rote Beete: Flavonoide
  • Süßkartoffeln: Carotinoide
  • Brokkoli: Glucosinolate

Es sind nicht alles Obst- oder Gemüsesorten, aber die folgenden Dinge sind für Hunde gesundheitsschädlich oder sogar giftig:

  • Auberginen
  • Avocados
  • Eicheln, Gartenbohnen (roh)
  • Gewürznelken
  • Holunderbeeren (roh)
  • Hülsenfrüchte (roh)
  • Kaffee
  • Kakao! / Schokolade!
  • Kartoffeln (roh)
  • Macadamia Nüsse
  • Muskatnuss
  • Bambussprossen (unreif)
  • Obstkerne
  • Paprika (grün und gelb)
  • Quitten (roh)
  • Tomaten (unreif)
  • Walnüsse (unreif
  • Weintrauben! / Rosinen
  • Xylit / Birkenzucker (Süßstoff)
  • Medikamente aus dem Humanbereich

Thema 6/7:

Obst und Gemüse bei BARF

Nun wissen Sie, warum im BARF-Rechner Obst und Gemüse integriert wird, obwohl Hunde Fleischfresser sind. Lernen Sie jetzt mehr über die Hauptkomponenten bei BARF.

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