Thema 4/7: Die richtige Futtermenge
Nun wissen Sie, was Sie bei der Verwendung der BARF-Rechner bei der Futtermenge beachten müssen, um beispielsweise Übergewicht zu vermeiden. Erfahren Sie nun mehr über BARF.
Eine passende Futtermenge stellt nicht nur bei BARF sicher, dass das Tier sein Idealgewicht hält (oder erreicht), sondern sorgt auch für eine optimale Nährstoffversorgung. Eine zu hohe Menge führt zu Übergewicht oder bei Welpen zu einem beschleunigten Wachstum. Eine zu niedrige Menge hingegen verursacht Gewichtsverlust oder Entwicklungsstörungen während des Wachstums. Außerdem verschlechtert sich die Nährstoffaufnahme. Je geringer die relative Futtermenge, desto weniger Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Fettsäuren werden aufgenommen.
Bei BARF wird die Futtermenge in der Regel nach der Prozentmethode bestimmt. Dabei wird ein bestimmter Prozentsatz vom Körpergewicht des Tieres berechnet. Dabei ist es wichtig, vom Idealgewicht auszugehen. Das Ergebnis wird dann mit einem Faktor multipliziert, der die Aktivität berücksichtigt. Diese Aktivitätsfaktoren erhöhen die Futtermenge. Zusätzlich gibt es einen Kastrationsfaktor, der die Menge wieder reduziert. Für einen 30 kg schweren Hund ergibt sich beispielsweise folgende Berechnung: 30 kg x 0,02 = 0,6 kg. Die Futtermenge beträgt dann 600 g pro Tag. Bewegt sich der Hund 6 Stunden am Tag, weil es sich z.B. um einen Schlittenhund handelt, verdoppelt sich die Menge, da mit dem Faktor 2 multipliziert wird.
Die Höhe dieses Prozentsatzes hängt von verschiedenen Faktoren ab. Kleine Tiere benötigen prozentual mehr Futter als große Tiere. Ältere oder kastrierte Tiere haben einen verlangsamten Stoffwechsel und benötigen weniger Futter, um ihr Gewicht zu halten. Welpen oder Junghunde sowie trächtige oder säugende (laktierende) Hündinnen haben einen wesentlich höheren Bedarf, ebenso z.B. Windhunde. Natürlich spielt auch die Aktivität eine große Rolle, und sogar die Jahreszeit und die Felllänge haben einen Einfluss auf die Futtermenge.:
Die Spannbreite der Prozentwerte ist sehr groß, was die Berechnung schwierig macht. Der kostenlose BARF-Rechner macht daher einen Vorschlag zur Futtermenge, noch genauer ist der Wert, den die Premium-Varianten ermitteln. Dieser basiert auf den Angaben zum Tier (Körpergewicht, Aktivität, Kastration) beziehungsweise beim Welpen auch zum Endgewicht und Lebenswoche. Dennoch muss der ermittelte Wert nicht unbedingt auf Ihr Tier zutreffen. Es gibt gute und schlechte Futterverwerter. Außerdem ist auch die Menge an zusätzlichen Leckerlis und Trockenkauartikeln entscheidend. Je mehr Snacks gefüttert werden, desto geringer ist die Menge des Hauptfutters, so dass die Figur des Hundes das wichtigste Element bei der Festlegung der Futtermenge ist. Solange das Tier eine Idealfigur hat, ist die Menge richtig – unabhängig davon, was die Formelberechnung ergeben hat. Eine Ausnahme bilden nur prozentual sehr geringe Futtermengen. Dies kann z.B. die Folge einer Schilddrüsenunterfunktion sein. Hier gilt es, die Ursache zu finden. Eine ideale Figur liegt vor, wenn die Rippen leicht zu ertasten sind, ohne sichtbar hervorzustehen. Die Taille sollte gut sichtbar, aber nicht zu ausgeprägt sein.
Für Hunde stehen natürlich auch wissenschaftliche Bedarfswerte nach NRC zur Ermittlung des Energiebedarfs zur Verfügung. Diese Werte sind jedoch nur schwer auf gebarfte Tiere übertragbar. Erfahrungsgemäß ist der Kalorienbedarf bei gebarften Tieren geringer als der Bedarfswert suggeriert. Dies hängt damit zusammen, dass in einer BARF-Ration Fett die Hauptenergiequelle darstellt und nicht Kohlenhydrate, wie es bei Fertigfutter häufig der Fall ist. Der Bedarfswert wurde jedoch für Fertigfutter entwickelt und berücksichtigt nicht, dass Fett vom Hund effizienter verstoffwechselt werden kann. Bei der Fütterung von BARF mit der Energiemenge, die dem NRC-Bedarfswert entspricht, ist es wahrscheinlich, dass die meisten Hunde Übergewicht entwickeln.
Nun wissen Sie, was Sie bei der Verwendung der BARF-Rechner bei der Futtermenge beachten müssen, um beispielsweise Übergewicht zu vermeiden. Erfahren Sie nun mehr über BARF.