Sodbrennen beim Hund – wie helfe ich meinem Vierbeiner?

Was ist eigentlich Sodbrennen?

Sodbrennen entsteht, wenn der Schließmuskel zwischen der Speiseröhre und dem Magen, der untere Ösophagussphinkter, sich zur falschen Zeit entspannt oder nicht richtig schließt. Dies ermöglicht es der Magensäure, aus dem Magen aufzusteigen.

Fütterungsfehler, Futtermittelallergien, psychogener Reizmagen, Speiseröhren- und Magenerkrankungen, Dünndarmerkrankungen, Leber- oder Nierenversagen, Stoffwechselstörungen, Nervenprobleme, bestimmte Medikamente (z. B. Omeprazol), Narkosen sowie Übergewicht oder Trächtigkeit können ebenfalls Sodbrennen auslösen.

Ein Mangel an Magensäure kann paradoxerweise ebenfalls Sodbrennen verursachen, da der Magen durch intensivere peristaltische Bewegungen die geringe Säuremenge effektiv mit dem Nahrungsbrei zu vermischen sucht, was den Rückfluss in die Speiseröhre fördern und somit Sodbrennen auslösen kann.

Sodbrennen äußert sich bei Hunden mit Symptomen wie Schmatzen, Aufstoßen, vermehrtem Speicheln, Lefzen lecken, Maulgeruch, Grasfressen, Aufnahme von Erde sowie Schleck- und Schluckanfälle (sog. Licky Fits). Manche Tiere zeigen auch Würgen bzw. Husten und deutliches Unwohlsein.

Was kann man dagegen tun?

Im Akutfall oder auch als z.B. 2-wöchige Kur können Bitterstoffe gegeben werden. Es eignen sich dafür Tropfen wie z. B. von Bitterliebe (bitte nicht an Katzen verabreichen!), die in Drogerien wie dm oder auch in diversen Internetshops z. B. Amazon erhältlich sind. Hierbei kann die alkoholhaltige Variante eingesetzt werden. Die wenigen Tropfen sind für die kurze Zeit kein Problem. Die alkoholfreien Tropfen sind dagegen nicht so ideal, da manche Bitterstoffe nicht wasserlöslich sind und nur mit Alkohol aus der Pflanze „herausgezogen“ werden können.

Die Dosierung kann nach folgendem Schema erfolgen. Die Tropfen können entweder im akuten Fall oder über einen Zeitraum von maximal 2 Wochen ca. 10 Minuten vor der Fütterung gegeben werden. Die Dosierung richtet sich nach dem Gewicht des Hundes. Die angegebene Menge kann dann bis zu 3-mal täglich gegeben werden. Bei empfindlichem Magen sollte zunächst nur die halbe Menge gegeben und die Dosierung langsam gesteigert werden:

5 kg – 4 Trpf.
10 kg – 6 Trpf.
15 kg – 8 Trpf.
20 kg – 10 Trpf.
25 kg – 12 Trpf.
30 kg – 14 Trpf.
35 kg – 16 Trpf.
40 kg – 17 Trpf.
45 kg – 19 Trpf.

Wenn das Sodbrennen nach 2 Wochen nicht abklingt, sollte man unbedingt die Ursache genauer abklären lassen. Es gibt, wie oben im Text erwähnt, einige Erkrankungen, die Sodbrennen begünstigen oder auslösen können und solange diese Ursache nicht beseitigt ist, wird das Sodbrennen weiterhin bestehen. Die Tropfen werden nicht immer vertragen: Zeigt das Tier nach der Gabe Unwohlsein, eine Verstärkung des Sodbrennens oder gar Erbrechen, so müssen die Tropfen abgesetzt werden.

Zur Unterstützung ist es außerdem möglich, „Slippery Elm“ oder Eibischwurzel zu verwenden. Beim Slippery Elm muss man auf gute Qualität achten, ansonsten schleimt das Produkt nicht ausreichend. Ich verwende Ulmenrindenpulver von Indigo Herbs (z. B. über Amazon). Um bei Sodbrennen optimal zu unterstützen, wird 5 g des Pulvers mit 200 ml kaltem (!) Wasser vermengt, bis eine schleimige Konsistenz entsteht. Von diesem Gel werden dann pro Tag ca. 50 ml pro 10 kg Körpergewicht, verteilt auf drei Gaben zwischen den Mahlzeiten, verabreicht.

Kann ich die Fütterung anpassen?

Die Art der Fütterungsanpassung hängt von der konkreten Situation ab, in der der Hund Sodbrennen zeigt. Grundsätzlich sollte das Tier artgerechte Nahrung erhalten, entweder in Form von BARF, selbstgekochtem Futter oder aber hochwertiger Dosennahrung. Treten die typischen Symptome auf nüchternen Magen, z.B. morgens nach dem Aufstehen auf, dann sollte man versuchen, vor längeren Nüchternperioden nochmals einen Brocken Fleisch zu füttern. Wenn der Hund keine Verträglichkeitsprobleme mit Fett hat, sollte dieser Snack in Form eines fettigen Fleischbrockens gegeben werden. Fett verzögert die Magenentleerung. Zudem sollte auf stückiges Futter umgestellt werden, wenn bisher z.B. gewolftes Futter eingesetzt wurde. Slippery Elm oder Eibisch sind in diesem Fall besonders hilfreich.

Zeigt das Tier dagegen direkt nach der Futteraufnahme Sodbrennen, ist es sinnvoller, die Magenentleerung zu beschleunigen. In diesem Fall sollten möglichst keine fetthaltigen Stücke gefüttert werden, sondern eher mageres, gewolftes Fleisch. Außerdem sollten schwer verdauliche Bestandteile wie Pansen oder Kauartikel gar nicht gefüttert und Knochen durch Knochenmehl ersetzt werden. Besonders sinnvoll ist hier auch der Einsatz von Bitterstoffen ca. 10 Minuten vor der Fütterung.

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