Anzahl der Mahlzeiten

Hundehalter stellen sich oft die Frage, wie viele Mahlzeiten der geliebte Vierbeiner im Zusammenhang mit BARF bekommen sollte. Muss ein Hund mehrfach am Tag fressen? Oder ist sogar eine Mahlzeit vorteilhafter? Erfahren Sie in mehr dazu im folgenden Artikel.

Wie oft füttern?

Eine ununterbrochene Futteraufnahme oder viele kleine Mahlzeiten sind für Hunde eher untypisch. Es ist daher nicht notwendig, ausgewachsene gesunde Hunde mehrfach am Tag zu füttern oder gar Futter ständig zur Verfügung zu stellen. Mit BARF ist letzteres aufgrund der Verderblichkeit des Futters ohnehin nicht möglich.

Erwachsene Hunde sollten einmal täglich gefüttert werden. Das trifft normalerweise für Tiere ab 1 Jahr zu, außer bei sehr große Rassen, die ggf. erst ab 2 Jahren als ausgewachsen gelten. Die Zahl der Mahlzeiten für Welpen und auch für trächtige bzw. laktierende Hündinnen ist abweichend.

Eine einmalige Fütterung ist insbesondere bei BARF bei vielen Tieren problemlos umsetzbar. Der BARF-Plan kann entsprechend so gestaltet werden, dass nur einmal am Tag gefüttert wird. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, denn manche Hunde reagieren auf einmalige Fütterung mit Nüchternerbrechen und einige Erkrankungen erfordern zudem eine mehrmalige Fütterung. Für solche Tiere muss eine passende, individuelle Fütterungsfrequenz gefunden werden. Der kostenlose BARF-Rechner ermittelt zwar keine Mahlzeiten, aber unsere Premium-Version ermöglicht, den Futterplan mit einer oder zwei Mahlzeiten berechnen zu lassen, für Welpen sind natürlich auch bis zu 4 Mahlzeiten möglich.

Im Falle von Trockenfutter ist übrigens Vorsicht geboten, da es persé ein Risikofaktor für die Entstehung von Magendrehungen ist. Daher sollten große Mahlzeiten vermieden werden. Wird nur einmal gefüttert, führt das allerdings zu größeren Portionen. Das Thema ist insbesondere bei Rassen relevant, die eine genetische Disposition für die Erkrankung aufweisen.

Wann füttern?

Vorzugsweise sollte zu unterschiedlichen Zeiten gefüttert werden (Ausnahme: Erkrankungen wie Diabetes, Insulinom). Denn ritualisierte Fütterung führt bei einigen Tieren zu Sodbrennen, ebenso wie zu häufige Mahlzeiten oder viele kleine Snacks und Kauartikel zwischen den Mahlzeiten. Vor allem letzteres stellt zudem ein Risiko für die Entwicklung von Übergewicht dar. Auch neigen manche Tierhalter dazu, insgesamt mehr zu füttern, wenn mehrere Mahlzeiten angeboten werden – schließlich erscheint der Napf so leer. Dies veranlasst dazu, die Futtermenge etwas aufzurunden. Da Hunde kein Sättigungsgefühl haben, fressen sie i.d.R. bis zur physiologischen Grenze, sodass insgesamt eine Futterrestriktion stattfinden muss, um Übergewicht zu vermeiden. Aus diesen Gründen ist es sinnvoller, unabhängig von festen Zeiten zu füttern, die Futtermenge genau zu ermitteln und Zwischensnacks gänzlich zu meiden.

Was ist mit Fastentagen?

Gesunde erwachsene Hunde können einen Fastentag einlegen. Da sich alle Lebewesen evolutionsbiologisch an eine Umwelt angepasst haben, in der Nahrung grundsätzlich knapp ist, haben sie zahlreiche Mechanismen entwickelt, die es ihnen ermöglichen, sowohl körperlich als auch kognitiv auf gleichbleibend hohem Niveau zu funktionieren. Dies gilt auch dann, wenn sie zeitweise keine Nahrung aufnehmen. Auch Wölfe fressen nicht täglich, selbst in Zoos werden sie z.B. nur 4-5 mal pro Woche gefüttert. Dies ist im Alltag für die meisten Tierhalter nicht umsetzbar und für Tiere mit einer Veranlagung zur Magendrehung auch nicht empfehlenswert, da es zu großen Portionen führt. Ein Fastentag pro Woche stellt bei gesunden Tieren jedoch kein Problem dar.

Studienlage: Eine Mahlzeit ist gesünder

Studien an Mäusen mit intermittierendem Fasten (nichts anderes als eine einmalige Fütterung) haben Verbesserungen bei mehreren Gesundheitsindikatoren gezeigt, darunter Insulinresistenz und eine Verringerung der Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten. In experimentellen Modellen wurden Verbesserungen bei einer Reihe von altersbedingten Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und neurologischen Erkrankungen beobachtet.

Eine aktuelle Studie an Hunden zeigt nun, dass eine einmalige Fütterung auch bei Hunden gesundheitliche Vorteile zu haben scheint. Tiere, die nur einmal am Tag gefüttert wurden, anstatt mehrere Mahlzeiten zu erhalten, zeigten weniger kognitive Störungen und ein geringeres Risiko für Magen-Darm-, Zahn-, orthopädische, Nieren-/Harnwegs- und Leber-/Bauchspeicheldrüsenerkrankungen. In der Studie wurden die Daten von 24.238 Hunden im Alter von 1 bis 17 Jahren untersucht. Die Stichprobe umfasste 100 verschiedene Hunderassen, wobei Mischlinge den größten Anteil ausmachten. Die Mehrheit (51 %) waren mittelgroße Tiere mit einem Gewicht von 10 kg bis 30 kg, aber auch kleinere und deutlich größere Tiere wurden in die Studie einbezogen. Nur 8 % der Tiere wurden einmal gefüttert. Ein Teil der Tiere litt an bestimmten Krankheiten: 26 % der Hunde hatten Zahnprobleme, 23 % Hautprobleme, 18 % Erkrankungen des Bewegungsapparates, 10 % Magen-Darm-Erkrankungen, 8 % litten an Krebs, 7 % an Nierenerkrankungen, 5 % an Herzerkrankungen, 4 % an neurologischen Erkrankungen und 3 % an Leber- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen. Die Studie ergab, dass fünf der neun untersuchten Krankheiten bei Tieren, die einmal täglich gefüttert wurden, signifikant seltener auftraten. Dies galt für Magen-Darm-Erkrankungen, Zahn-/Oralerkrankungen, orthopädische Erkrankungen, Nieren-/Harnwegserkrankungen und Leber-/Bauchspeicheldrüsenerkrankungen. Die übrigen Gesundheitsprobleme traten ebenfalls seltener auf, jedoch nicht statistisch signifikant.

Allerdings wurden in der Studie einige Faktoren nicht berücksichtigt. So war beispielsweise nicht bekannt, ob die untersuchten Tiere an Übergewicht litten. Auch die Menge der zugeführten Kalorien wurde von den befragten Tierhaltern nicht angegeben. Übergewicht ist jedoch ein Risikofaktor für viele der untersuchten Krankheiten. Da Tierhalter, wie bereits erwähnt, dazu neigen, bei mehreren Mahlzeiten auch mehr Kalorien zu füttern als bei einmaliger Fütterung, könnte dies ein Faktor sein, der das Ergebnis der Studie verzerrt. Die Studie enthielt auch keine Informationen über eventuelle Snacks und Leckerlis, die zwischen den Mahlzeiten verabreicht wurden. Auch diese Kovariable wäre jedoch interessant, um die Fütterungshäufigkeit besser beurteilen zu können.

Außerdem geht aus der Studie nicht hervor, ob die Fütterungshäufigkeit bei den Tieren aufgrund einer Erkrankung angepasst wurde. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die mehrfache Fütterung der Hunde als Anpassung an eine Erkrankung erfolgte und somit kein begünstigender Faktor ist. Die Art des Futters (trocken, feucht, BARF, gekocht etc.) wäre sicherlich auch ein interessanter Punkt, konnte aber im Rahmen dieser Studie ebenfalls nicht untersucht werden.

Die neue Studie ist interessant, aber es fehlen noch Langzeitbeobachtungen. Daher sollte die Fütterungshäufigkeit (und das betonen auch die Autoren) nicht dogmatisch und unter allen Umständen an eine Mahlzeit angepasst werden, sondern muss die individuellen Umstände berücksichtigen.

Gesunde erwachsene Tiere können in der Regel problemlos einmal täglich mit BARF oder auch Feuchtfutter gefüttert werden. Unter bestimmten Umständen kann dies jedoch für das Tier nachteilig sein, insbesondere bei bestimmten Krankheiten oder wenn Trockenfutter gegeben wird. Auf Snacks zwischendurch können die meisten Tiere aber sicher verzichten – zumindest aus gesundheitlicher Sicht.

 

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